Biographische Daten:

Hasegawa Kai, geb. 1954 in der Präfektur Kumamoto. Erlangte 1976 an der Universität Tôkyô einen akademischen Grad in Rechtswissenschaften. Wurde Journalist bei der Yomiuri Newspaper und gründete 1993 seinen eigenen Haiku-Kreis und die Zeitschrift Koshi. Hat zurzeit außerdem eine Professur an der Tokai Universität inne und ist Juror für die Haiku-Ecke der Zeitung Asahi Shinbun. Hasegawa ist Mitglied der Haiku Poets Association.


Veröffentlichungen:

Dichterische Werke: Koshi [Alter Wille] (1985); Kokû [Leerer Raum](2002); Hatsukari [Die erste Wildgans] (2006) und weitere. Wichtigste literaturwissenschaftliche Werke: Haiku no uchû [Haiku-Universum] (1989); Furuike ni kaeru wa tobikondaka [Sprang der Frosch in den alten Teich?] (2005) und weitere (veröffentlichte mehr als 20 Bücher).

 

 
Herkunftshinweise des Materials dieser Seite:

Richard Gilbert, “Cross-cultural Studies in Gendai Haiku: Tsubouchi Nenten” Gendai Haiku Online Archiv (2007), Kumamoto Universität, Japan, <gendai-haiku.com>.  
 
Deutsche Untertitel: Udo Wenzel, Hamburg.  
 

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Hasegawa Kai


 
 
 
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Professor Hasegawa Kai ist Autor von über 20 Büchern zur Haiku-Theorie und ein preisgekrönter Dichter. Zurzeit rezensiert er für die Yomiuri Newspaper sowohl Haiku als auch andere literarische und kulturelle Werke. Außerdem ist er als Juror in nationalen Haiku-Wettbewerben tätig.


Haiku Kosmos 1 — Hasegawa stellt einer ausführlicheren Diskussion von Bashôs berühmtem Frosch-Haiku (folgt an dieser Stelle zu einem späteren Zeitpunkt) einleitende Bemerkungen voran, die auf seinen jüngsten Forschungen und seinem neuesten Buch furuike ni kawazu tobikanda ka [Sprang der Frosch in den alten Teich?] (2005) beruhen. Seine Aufmerksamkeit besonders auf die Entstehung des “Geistes” (die Psychologie der “schöpferischen Vorstellungskraft”) in der Haiku-Erfahrung richtend, erklärt Hasegawa weshalb er Haiku, die auf einem “objektiven Realismus” beruhen, als garakuta-haiku, d.h. als “Ramsch-Haiku”, bezeichnet.


Haiku Kosmos 2 — Sich ins Zentrum dessen vorwagend, was das Haiku als literarische Gattung unverwechselbar macht, erörtert Hasegawa die Begriffe kire (“Schneiden”) und ma. Eine Möglichkeit kire zu denken ist, dass es Raum und Zeit durchschneidet — ein grundlegendes Definitionsmerkmal des Haiku, ihm immanent. Hasegawa bezieht sich maßgeblich auf die Philosophie von Bashô, für den das kire von entscheidender Wichtigkeit war. Auch das zengo no kire ('vor' und 'nach' kire) wird erörtert, eine Art des Schneidens, das das Haiku von der normativen Realität 'abschneidet', vor seinem ersten und nach seinem letzten Wort oder Klang. Leider entzieht sich ma einer einfachen Übersetzung. Hasegawa diskutiert verschiedene kulturell geläufige Arten des ma, bevor er das psychologische ma als maßgeblichen Faktor für besonders gelungene Haiku verfolgt. Wir haben ma verschieden übersetzt: “Bereich des Zwischenseins,” “psychologisches Intervall (von Zeit/Raum),” “zwischen Bereichen” “das Entstehen psychologischen Raumes” und “kreative Imagination” (in Sinne von James Hillman in seiner Analyse The Thought of the Heart and Soul of the World).